Villa Henle

Die denkmalgeschützte Villa am oberen Kaiserberg ist der zentrale Blickfang des Quartiers Wilhelmshöhe. 1937 erwarb Dr. Günter Henle das Areal rund um die zwei zentralen Villen am oberen Kaiserberg. Henles Leben ist eng mit dem Duisburger Handelshaus Klöckner verbunden, dessen Vorstandsvorsitzender und Miteigentümer er war. Unter seiner Ägide wurde das herrschaftliche Anwesen zum Treffpunkt für die wirtschaftliche Elite in Nachkriegsdeutschland. Als großer Förderer der klassischen Musik zog Henle bedeutende Künstler aus aller Welt an. Bundeskanzler Adenauer sowie Weltstars wie Yehudi Menuhin und Arthur Rubinstein waren gern gesehene Gäste an der Wilhelmshöhe.

Im Jahr 2018 wurde die Villa mit großer Liebe zum Detail saniert. Dabei ist der in der Nachkriegszeit errichtete flache Dachstuhl komplett zurückgebaut und durch ein Steildach nach den originalen Bauplänen aus den zwanziger Jahren ersetzt worden. So fügt sich der Baukörper wieder in die Nachbarschaft ähnlich ausgeführter Villen ein. Um den Anforderungen moderner Wohngebäude zu entsprechen, ist die Dachhaut durch einen Einschnitt mit einer Loggia in südlicher und westlicher Richtung ausgestattet worden.

Im Inneren ist der von dem bedeutenden Vertreter der Nachkriegs-Modern Emil Fahrenkamp geplante Treppenhaus-Anbau aus den fünfziger Jahren erhalten worden. Mit seiner kühnen Freitreppe aus Marmor und Stahlgeländern mit vergoldeten floralen Ornamenten erschließt er die Räumlichkeiten der Beletage, die heute eine Werbeagentur beheimatet. Auf dieser Ebene sind zahlreiche Einbauten aus der Entstehungszeit erhalten und aufwändig restauriert worden, darunter filigran gestaltete Portaltüren und zwei große Kamine.